Das Sonnendorf St. Georgen hat im Rahmen des OÖ. Umweltkongresses im Linzer Schlossmuseum am 5. Juni in der Kategorie Gemeinde den Landespreis für Umwelt und Nachhaltigkeit 2012 erhalten. Das Sonnendorf St. Georgen ist seit 2006 EGEM-Energiespargemeinde und hat dieses Programm mit Unterstützung des OÖ. Energiesparverbandes und der Energiewerkstatt Munderfing erarbeitet. So haben sich 58 % der Bevölkerung bei der Erarbeitung des lokalen Energiekonzeptes beteiligt. Die Erhebung ergab, dass 19 Millionen kWh Energie im Gemeindegebiet verbraucht werden. Das entspricht einer Kolonne von Heizöltankwägen von 3,2 km hintereinander gereicht. Basierend auf diese Erkenntnis hat man sich in der Gemeinde ambitionierte Ziele für die Zukunft gesteckt, allen voran, die Energieautarkie bis 2036 zu erreichen. Dazu wurden bereits viele Einzelprojekte umgesetzt: Das Gemeindeamt wurde thermisch saniert, wodurch eine Verbesserung des Energiewertes von 175 auf 39 kWh/m² und Jahr erreicht wurde. Neben dem Gemeindeamt werden zudem noch weitere Haushalte von einer Biomasse-Nahwärmeanlage mit erneuerbarer Energie für Raumheizung versorgt. Den Energiemix an erneuerbaren Versorgern ergänzen eine Biogasanlage und ein Kleinwasserkraftwerk in der Gemeinde. Vielfach beginnen sich diese einzelnen Projekte untereinander zu verschränken. So werden zum Beispiel in der Biogasanlage Hackschnitzel getrocknet, um so die Abwärme zu nutzen und die Heizleistung der Hackschnitzel zu erhöhen, oder wiederum andere Landwirte verbringen ihre Rindergülle zur Biogasanlage und beziehen Biomassesubstrat zur Bodenverbesserung. In einem anderen Beispiel wird von der Photovoltaikanlage auf dem Gemeindedach nicht nur die interne Stromversorgung des Gemeindeamtes und den Büros von eingemieteten Firmen gedeckt, sondern auch die E-Tankstelle gespeist. An dieser können die Gemeindebürger ihre E-Bikes oder E-Mobile gratis laden. Eine besondere Stellung nimmt die Nutzung der Sonnenenergie in der Gemeinde ein. Bis Ende des Jahres 2012 sollen alle wirtschaftlich nutzbaren südlichen Dachflächen auf Gemeindeobjekten mit Photovoltaikanlagen ausgestattet werden. „Man könnte sagen wir sind von der Sonne angesteckt", meint Bürgermeister Ing. Franz Augustin durchaus im doppelten Sinne. Die Gemeinde ist mit dieser Initiative bereits jetzt in Oberösterreich Vorreiter und führt, abgesehen von der Großanlage eines Energieanbieters das landesweite Ranking in der Solarbundesliga an. Durch die Arbeit des Umweltausschusses unter Gerhard Wipplinger und des Energiebaukastens unter Leitung von Johann Oblinger konnte die Gemeinde eine Vorreiterrolle einnehmen. Als nächstes Projekt wird unter der Aktion „PV für Schulen" auf der Volksschule eine Photovoltaikanlage errichtet, wodurch bereits der nächsten Generation das Thema Sonnenstrom nahegebracht wird. Diese Initiativen werden vom lokalen Unternehmen mit technologischem Know-how und Finanzierungsmodellen unterstützt. Mit diesen Aktivitäten im Bereich erneuerbare Energie wird ein wichtiger Beitrag zum Thema Umweltschutz und Nachhaltigkeit geleistet, damit steigert das „Sonnendorf" die Lebensqualität und ist ein interessanter Ort für Wohnungsuchende und Unternehmen.
